Vom Topkapı-Palast zu „Mariza“

Unser Mix & Match-Dekor erzählt von 1300 Jahren Kunstgeschichte.

Hoch über Istanbul thront seit einem halben Jahrtausend der weltberühmte Topkapı-Palast. Erbaut wurde er im fünfzehnten Jahrhundert vom osmanischen Sultan Mehmet II. Anschließend diente er über vierhundert Jahre lang einerseits als Verwaltungszentrum des Osmanischen Reichs, andererseits als Wohnsitz der herrschenden Sultansfamilien.

Überall im Palast finden sich die wunderschönen, meisterlich hergestellten Schmuckfliesen, die „çini“. Unser Dekor „Mariza“ übersetzt die jahrtausendealte Kunstgeschichte dieser çini ins Virtuelle.


Reiche Inspiration für die Dekorentwicklung: Die „çini“ und ihre epische Mix & Match-Erfolgsgeschichte.

  • Wand im Topkapi Palace
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  • Decke im Topkapi-Palast
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Immer wieder wurde der Topkapı-Palast in der langen Zeit seiner Existenz umgebaut bzw. erweitert. Unberührt von jeglicher Veränderung setzte sich derweil ein farbenfrohes, dekoratives Mix & Match-Designelement durch: Die çini, die typisch anatolischen Zier-Mosaikfliesen. Ihre gefälligen geometrischen bzw. floralen Musterarrangements zählen zu den prominentesten Kunststilmitteln Anatoliens. Sie finden Anklänge in der Kunst, in der Architektur, in Moscheen und privaten Herrenhäusern, im öffentlichen Raum, an Brunnen, Gräbern sowie bei der Dekoration innerer und äußerer Wohnambiente.

çini – Bestseller-Design mit Kunstgeschichte

Ihr Wortursprung allerdings – und jetzt wird’s kulturhistorisch richtig spannend – entstammt dem Altpersischen, womit sich ein weiteres Fenster in einen noch viel älteren, kulturhandwerklichen, weltweiten Austausch eröffnet: Çin-I bedeutet in etwa „Fliesen im chinesischen Stil“. Der Erfolg dieses Designelements startet also noch weit vor dem Osmanischen Reich? Ja, in der Tat finden sich bereits im 8. Jahrhundert kunsthistorische Belege, und zwar im nordwestchinesischen Raum um Xinjiang, dem Gebiet der turkstämmigen Uiguren.

Mit der Herrschaft der Seldschuken, die noch im 10. Jahrhundert als Nomaden im Gebiet der heutigen Kasachensteppe gewandert waren, findet der Dekorschlager seinen Eingang in Anatolien und wird dort raffiniert neu interpretiert. Das Osmanische Reich erfindet die çini-Dekorationen anschließend handwerklich noch einmal völlig neu und verankert das architektonisch-künstlerische Mosaik fortan unentbehrlich in der Kunst und im Alltag der Menschen.

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Design-Erfolg!

Mit diesem Austausch und der Vererbung eines Designmotivs von einer Kultur in die nächste befinden wir uns längst mittendrin in der Geschichte unseres Oberflächendekors „Mariza“.

„Mariza“ knüpft im Jahr 2018 an der nicht endenden Erfolgsgeschichte der çini an. Unser Designteam am türkischen Schattdecor-Standort Gebze beantwortete mit der Digitalisierung der çini zum einen eine weltweit gestiegene Nachfrage nach digital gedruckten Fliesendekoren. Eine konkrete Anfrage eines Kunden brachte dann aber tatsächlich alles ins Rollen: Er wünschte sich ein aussagekräftiges Digitaldruckdekor mit der Anmutung von Keramikfliesen und spielte uns damit den Ball zu. Mithilfe modernster Produktionstechnologie schickten wir Tausende Jahre Kunstgeschichte auf den Weg in einen neuerlichen Transformationsprozess.

„Mariza“ übersetzt jahrtausendealte Kunstgeschichte ins Virtuelle

Bei der Dekorentwicklung fanden unsere türkischen Kolleginnen und Kollegen weite Inspiration in den çini und ihrer epischen Mix & Match-Erfolgsgeschichte. Im Ergebnis digitalisiert „Mariza“ epochale, dekorative Mosaikfliesenkunst und schallt damit das Echo jahrtausendealter Kulturgeschichte zurück in moderne Lebensräume.

Unsere türkischen Teams setzten von Anfang an unerschütterlich auf den Erfolg von „Mariza“. Mit hoher Überzeugungskraft erarbeiteten sie erste Entwürfe und kombinierten verschiedene çini-Muster miteinander. Mit Testlayouts und stichhaltiger Argumentation überzeugten sie die Entscheider vom hohen Potenzial des Dekors.

Mix & Match bis ins letzte Detail

Um die Authentizitätsstory komplett zu machen, wurden bei der Entwicklung von Mariza unterschiedliche Techniken und Technologien kombiniert. Die eigentlichen Motive standardisierten wir mit Hilfe einer digitalen Vektordatei. Das motivumgebende Material jedoch haben wir von echter Keramik abgescannt und anschließend mit den digitalisierten Motiven zu einem homogenen Ganzen zusammengefügt.

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Für uns Teams von Schattdecor dekliniert Mariza das Thema „Mix & Match“ auf vielen Ebenen fast schon mustergültig durch. Es bündelt unterschiedliche Einflüsse aus der ganzen Welt zu einem stimmigen, neuen Ansatz. Insofern steht „Mariza“ für eine alles einende Ästhetik und als Hommage an ein durchsetzungsstarkes Stilmittel des Kunsthandwerks. Seine Elemente sind interkulturelle Verbundenheit, die Sehnsucht nach fernen Welten, Neugier, Veränderung und Entdeckergeist.

Wir wünschen unserer gemixten, gematchten und globalisiert-gereiften „Mariza“ viel Erfolg beim Erobern immer neuer Welten.

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