Der neue Minimalismus

Soft, hell und warm

"The best way to find out what we really need
is to get rid of what we don’t."

Marie Kondo, Ordnungsberaterin

Als 2019 die Sendung „Aufräumen mit Marie Kondo” über Netflix flimmerte, waren so gut wie alle infiziert vom “if it doesn’t spark joy, throw it away”-Fieber: Wenn es keine Freude macht, kann’s weg. Menschen räumten auf, misteten aus, warfen weg und hatten plötzlich so viel Raum in den eigenen vier Wänden wie nie zuvor. Dabei ist das Prinzip nicht neu und treibt schon in den 20er-Jahren erste zarte architektonische Blüten. Dort nennt man es aber eben nicht die „Konmari-Methode“, sondern schlichtweg „Minimalismus“.

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Der Minimalismus, wie wir ihn seit Jahrzehnten kennen, ist weiß, grau und schwarz. Eventuell gibt es Beton-Akzente oder Glas-Accessoires. That’s it. Beherrschend ist definitiv weiß. Viel Platz, viel Wand, alles hat seinen Ort; jedes noch so kleine Teil wird ordentlich und durchdacht platziert, nur nicht zu viel, nur ein Quäntchen; ein Quantum Trost im White-Out. Minimalismus kostet viel Raum, viel Ordnungssinn, viel Geld und wird deswegen oft gleichgestellt mit Luxus. Dabei stammt der Minimalismus aus einer ganz anderen Feder.

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Emotionen oder Entpersönlichung? Egal, Hauptsache Kunst!

In den 1960er-Jahren gab es zwei große Strömungen in der Kunst: Minimalismus und abstrakten Expressionismus. Abstrakter Expressionismus, das ist „Action Painting“, das ist das unkontrollierte, spontane und hochemotionalisierte Schleudern von Farben auf riesige Leinwände. Bunt, wild und laut. Minimalismus dagegen bildet einen extremen Kontrast dazu. Minimalistische Kunst ist objektiv, logisch, klar und übersichtlich. „Entpersönlichung“ als Gegenpol zur emotionalen Explosion der Farben. Und genau die bereitet den Boden für Architektur und Raumgestaltung. Auch das Aufkommen des „Simple Living“-Trends befeuerte den Minimalismus zusätzlich. Wo Menschen versuchen, mit möglichst wenig Besitz, wenig bis gar keinen Müll produzierend, so schlicht und einfach wie möglich zu leben, da ergibt sich eine minimalistische Einrichtung quasi von selbst.

Weg vom Überfluss, rein ins Bedeutungsvolle

Minimalismus ist seit den 80er-Jahren vor allem auch in der Interior-Branche ein großes Thema und hat sich seit 2020 noch mal weiterentwickelt. Chaotische Zustände im Außen sowie eine veränderte Weltordnung führten dazu, dass die Menschen für sich selbst Ordnung schaffen wollten: Ordnung außen schafft Ordnung innen, so die Theorie. Außerdem war plötzlich Geld da, das vorher vielleicht für Reisen ausgegeben wurde. Die Leute nahmen dieses Geld in die Hand und kauften neue Möbel. Hochwertige Stücke, die Charakter in den Raum brachten, kombiniert mit ganz wenigen, dafür bedeutungsvollen Accessoires. „Das richtige Maß an Dingen“ oder auch „Galerieoptik zum mit nach Hause nehmen.“

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"Das richtige Maß an Dingen"

Soft und Warm

Minimalistische Inneneinrichtung steht weiterhin hoch im Kurs. Im Warmen Minimalismus aber wird reines Weiß ersetzt durch gebrochene Weißtöne; Schwarz und Grau werden von Natur- und Erdtönen abgelöst. Die Farbgebung des modernen Minimalismus integriert den skandinavischen Einrichtungsstil in den minimalistischen und schafft so ein ganz besonderes Raumgefühl – etwas weniger kontrastreich oder verspielt als Hygge – für sich. Verschiedene Objekte im Raum in unterschiedlichen weichen und warmen Farben verleihen ein angenehmes und aufgeräumtes, gleichzeitig aber heimeliges und gemütliches Gefühl.

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Wir bei Schattdecor haben einen Blick auf den warmen Minimalismus geworfen und festgestellt: Warme, erdige Töne sind das Gebot der Stunde. Je unaufgeregter die Farbgebung, desto mehr Fokus kann auf die Struktur gelegt werden. Feine Strukturen auf grundsätzlich ruhigen Oberflächen unterstreichen den Charakter des Raumes, der darin stehenden Möbelstücke und verleihen dem Raum noch mal mehr Bedeutung.


Unsere Dekorempfehlungen

Blaustein (14-54173-004)

Blaustein in einer cremefarbenen Ausführung ist äußerst passend für Küchenarbeitsplatten oder in Badezimmern auf Wänden oder Böden. Helle Töne verleihen auch tageslichtarmen Bädern eine angenehme Freundlichkeit, die mit reinem Weiß nur schwer zu erreichen ist.

Feine fossile Einschlüsse machen Blaustein zu einem Steindekor, in dem man bei aller minimalistischer Aufgeräumtheit das Gefühl bekommt, viele kleine Stationen der Erdgeschichte ablesen zu können – lebendig und spannend.

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Oceanside (14-54205-001)

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Die verschiedenen Weiß- und Beigenuancen geben den Strukturen Raum. Dadurch wird es gemütlich ohne viele Accessoires. Die ausgefallene Lampe wirkt fast wie eine Skulptur und vollendet die Galerieoptik.
Die verschiedenen Weiß- und Beigenuancen geben den Strukturen Raum. Dadurch wird es gemütlich ohne viele Accessoires. Die ausgefallene Lampe wirkt fast wie eine Skulptur und vollendet die Galerieoptik.
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„Oceanside“ ist der Name eines Steindekors, das ein schönes Spiel aus hellen und dunklen Farbeinschlüssen aufweist. Die Struktur erinnert einerseits an Quarz, andererseits an die Streifigkeit von Holz. Insgesamt wirkt das Layout aufgrund seiner feinen Adern sehr zurückhaltend.


Die verschiedenen Weiß- und Beigenuancen geben den Strukturen Raum. Dadurch wird es gemütlich ohne viele Accessoires. Die ausgefallene Lampe wirkt fast wie eine Skulptur und vollendet die Galerieoptik.

Moon, 14-54193-001

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Eine Betonoptik, die ihresgleichen sucht. Das Dekor erinnert an die Oberfläche des Mondes durch Unregelmäßigkeiten, die in der Aufbereitung durch Spachtel und Mörtel entstanden sind. Moon komplettiert unser Dekor-Dreiergespann für den neuen, soften und warmen Minimalismus ideal. Es eignet sich vor allem für Arbeitsflächen und Badoberflächen.

Gran Sasso Kastanie in einer hellen Farbgebung kombiniert mit Moon in einer grauen Koloration ist eine klassische Kombination, die vielseitig in der Einrichtung verwendet werden kann. Hier werden damit ein Sofa in gebrochenem Weiß und Accessoires in Braun- und Beigetönen kombiniert. Der Tisch ist hier der Hingucker und komplettiert den minimalistischen Look.