Moderne Wohndesigns auf kleinem Raum
Ideen für die Zukunft der Stadt
Leben Sie in der Stadt? War es für Sie leicht, dort eine Wohnung nach Ihren Wünschen zu finden? Mussten Sie Kompromisse hinsichtlich Wohnfläche und Mietpreis eingehen? Die Schattdecor-Designerinnen Teresa Kaseder und Tanja Aicher haben Ausschau nach praktischen Lösungen gehalten, wie Menschen auch auf kleinem Raum wohnen können.
Leben in der Stadt
In einer großen Stadt zu leben hat zahlreiche Vorteile. Viele Menschen versprechen sich davon zum Beispiel bessere Lebensqualität. Die hohe Verfügbarkeit von Versorgungs-, Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten macht Städte zusätzlich attraktiv.
Eine Wohnung zu finden wird dagegen immer schwieriger. Urbaner Wohnraum ist längst knapp und teuer, denn Städte und Großstädte auf der ganzen Welt wachsen rasant.
Laut dem Bericht „Cities in the World: A New Perspective on Urbanisation“ aus dem Jahr 2020 ist die Zahl der Stadtbewohner in den letzten Jahrzehnten weltweit von 1,5 auf 3,5 Milliarden Menschen gestiegen. Im Jahr 2050 werden voraussichtlich sogar mehr als fünf Milliarden Menschen in Städten wohnen.
Megastädte wie Tokio, Delhi und Shanghai zählen schon heute mehr als 30 Millionen Einwohner – Tendenz steigend!
Infolgedessen sieht sich fast jede Stadt – übrigens ungeachtet ihrer Einwohnerzahl – mit Problemen der Verdichtung und des knappen Wohnraums konfrontiert.
Die Schattdecor-Designerinnen Teresa Kaseder und Tanja Aicher präsentieren topaktuelle Designansätze fürs Wohnen auf kleinem bzw. kleinstem Raum in der Stadt. Jetzt ansehen!
Maxi Anforderungen, tiny Lösungen
Urbanisierung ist und bleibt ein Trend, der aller Statistik nach durch nichts umzukehren ist. Nein, auch nicht durch eine Pandemie. Wahr ist aber – apropos – auch, dass sich aufgrund einer Pandemie die Herausforderungen vieler Menschen hinsichtlich ihres Zuhauses vervielfältigt haben: Je nach Lebenssituation mussten wir und unser Zuhause in letzter Zeit extreme Flexibilität beweisen, um neue Situationen wie Homeoffice und/oder Home Schooling zu meistern.
Zur Entschärfung suchen ArchitektInnen und InnenarchitektInnen jetzt nach praktischen Ansätzen. Kleinraum-Lösungen mit multifunktionaler Ausstattung sind da optimal. Sie bieten für alle – vom Single bis zur Großfamilie – neue Strategien, um auch auf wenigen Quadratmetern gut in der Stadt leben zu können.
„Es ist nicht ganz leicht, Wohnungen mit kleinem Grundriss schön und wohnlich einzurichten. Durch Corona hat sich der Anspruch an die eigenen vier Wände stark gewandelt. Denn geringer Wohnraum musste nun eine Vielzahl an neuen Anforderungen erfüllen und wurde zum primären Aufenthaltsort. Tätigkeiten wie Arbeit, Fitness, Freunde oder Familie treffen haben sich aus den öffentlichen Bereichen in den Wohnraum verlagert. Je kleiner die Wohnung, desto schwieriger ist es, alles auf der vorhandenen Fläche unterzubringen.“
Teresa Kaseder
Designerin bei Schattdecor Deutschland
Anforderungen verändern sich mit den Bewohnern
Die Wünsche der Bewohner sind dabei so unterschiedlich wie die Bewohner selbst und sollen sich im Laufe der Jahre am liebsten mit ihnen verändern. Anders gesagt: Wohnraum und Mobiliar sollten sich den Menschen anpassen – und nicht etwa umgekehrt. Nur so kann unser Zuhause ein erholsamer Rückzugsort werden, der unsere Existenz flexibel und unkompliziert unterstützt.
Ich habe selbst viele Jahre zu zweit auf 35 m² gelebt. Daher kenne ich die Herausforderungen, die sich daraus ergeben. Fehlender Stauraum oder fehlende Rückzugsmöglichkeiten sind da nur einige Punkte. Nicht jeder kann neu bauen, um sich seinen Wohnraum so zu gestalten, dass er seinen Bedürfnissen entspricht.Tanja Aicher, Designerin Schattdecor Deutschland
Tiny Küche
Jedes Problem kann man auch als Aufforderung verstehen, neue Ideen und Lösungen zu schaffen. Intelligentes Möbeldesign und smarte Lösungen sind die Antworten darauf, wie sich auf kleinem Raum ein Maximum an Komfort realisieren lässt. Da verwandelt sich der Küchenblock zum Beispiel durch einen einfachen Handgriff in einen Arbeitsplatz oder einen Esstisch. Besonders wichtig: Raumhöhe optimal zu nutzen, um moderne Stauraumlösungen zu integrieren!
Strukturierte Esszimmer
Mit durchdachter Einrichtung sowie einem guten Händchen bei der Farbauswahl erzielt man im Esszimmer gefällige Effekte. „Weniger“ ist auch in solch vielfrequentierten Wohnbereichen „mehr“. Multifunktionale, schlicht-elegante Möbel erweisen sich als nachhaltig und raumsparend: Sie strukturieren Flächen, trennen einzelne Wohnraumzonen, sind flexibel einsetzbar und gestalten das Wohngefühl immer wieder neu. In Kombination mit erdigen Rot- und Brauntönen entsteht das Gefühl von Gemütlichkeit.
Praktische Schiebetüren
Privates und Berufliches findet heutzutage oft an ein und demselben Ort statt. Diese Entwicklung ruft das Bedürfnis nach klarer Trennung hervor. Durch einfache Schiebewände oder den Einsatz von Paravents erfahren Räume Gliederung und unterstützen unseren Wunsch nach Rückzug.
Für große Raumtrenner eignen sich helle, streifige Holzdekore wie die Gran Sasso Kastanie. Naturstrukturen wie Rattan finden hier ebenso ihren Einsatz. Sie prägen den Wohnbereich mit Natürlichkeit und einem handwerklichen Look.
Material und Farbe
Der Material- und Farbwelt kommt bei der Innenraumgestaltung eine bedeutende Rolle zu. Denn wir können damit die Raumwahrnehmung beeinflussen und eine gemütliche und einladende Atmosphäre kreieren.
Helle, kühle Farben (z. B. helles Grün oder Blautöne) sind für kleine Wohnräume optimal geeignet, da sie den Raum optisch vergrößern. Klassisches Weiß oder auch gebrochene Weißtöne an Wänden und Decke beruhigen die Umgebung und inszenieren das Interieur im Raum.
Ein kleiner Raum wirkt schnell überladen oder vollgestopft. Um ihn leichter und größer wirken zu lassen, kann er auch in einer einzigen Farbe gehalten werden. Farblich aufeinander abgestimmte Decken, Möbel und Böden ergeben Harmonie und Schlichtheit.
Das Dekor ist ein wandlungsfähiges Produkt und belebt den Wohnraum. Es erscheint auf Möbeln, Fußböden, an Türen oder Wandverkleidungen. Ein stimmiges Konzept sowie das Zusammenspiel aus Farbe und Material sind hierbei entscheidend.
Kombinationen aus Hölzern und Steinen sind zeitlos und bringen den Look der Natur ins Zuhause. Durch einen Blick auf die Einrichtungstrends Hygge oder Japandi lässt sich dies am besten erklären. Hierin mischen sich der japanische und der skandinavische Einrichtungsstil – reduziert und minimalistisch, aber dennoch gemütlich und natürlich.
Und wir müssen nicht einmal auf unsere Lieblingsfarbe verzichten. Reduziert eingesetzt entstehen im Wohnraum ganz persönliche Akzente.
Auch bei winzigen Badezimmern empfehlen sich Materialkombinationen: Natürlicher Stein ergibt zusammen mit natürlicher Eiche eine stimmige, echt wertige Komposition. Zum Beispiel das Steindekor Kalahari: Seine hellen Quarzadern schenken der Oberfläche schöne, optische Tiefe. Und das Dekor Karlstad Eiche gewinnt dank seiner vielseitigen Struktur eine nahezu plastische Anmutung. Im Zusammenspiel verleihen sie dem Raum eine großzügige Wirkung.
Ein besonderes Flair entsteht durch den Kontrast zwischen Holz und Textil. Denn im Schlafbereich wünscht man sich Natürlichkeit, Gemütlichkeit und Wärme. Das große Layout Magnolia funktioniert da ideal in Kombination mit dem Textildekor Paris. Beide Materialien assoziieren wir mit einem Umfeld, in dem man sich sofort zu Hause und willkommen fühlt.
Wer besondere Hingucker schätzt, der sollte geometrische oder grafische Formen bewusst einsetzen. Hier zählen Großzügigkeit im Layout, aber auch eine zarte Farbgebung. Wie z. B. beim Dekor Golden Veins: Dessen homogene Struktur eignet sich perfekt für kleine Räume. Seine goldenen Fugen setzen außergewöhnliche Akzente.
Einen raffinierten Effekt erkennt man bei ruhigen, kleinteiligen Strukturen oft erst aus der Nähe. Bei genauer Betrachtung treten Details und Patina hervor. Von weiter weg empfindet man die Wirkung als homogene Farbfläche.